18
Mrz
2003

Bloggen: Underground-Kultur mit Liebe und ...

Bin da zufällig draufgestossen:

Bloggen: Underground-Kultur mit Liebe und Leidenschaft

Die Blogger drängen in den Mainstream - Internet-Tagebücher spiegeln kollektiven Denkprozess

Von AP-Korrespondent Michael Liedtke

Als vor ein paar Jahren die ersten Online-Tagebücher auftauchten, wurden sie von vielen als belanglose Selbstbespiegelung von Egomanen abgetan. Inzwischen gibt es mehrere hunderttausend Weblogs, kurz Blogs genannt, und die Blogger-Szene gilt als ernst zu nehmende Plattform für technische Innovationen und neue Geschäftsideen der Internet-Wirtschaft.

Tony Perkins vergleicht die Blogger mit der Situation des Internet vor zehn Jahren. «Bloggen ist populär und hat einen Touch von Underground-Kultur, angetrieben von Liebe und Leidenschaft», sagt Perkins, bis vor kurzem noch beim zumindest vorerst eingestellten Technik-Magazin «Red Herring» aktiv. Jetzt hat Perkins den Business-Blog «AlwaysOn» gegründet. «Es ist an der Zeit, die Sache auf das nächste Level zu bringen», erklärt Perkins das neue Projekt. Bei AlwaysOn sind prominente Köpfe aus Wirtschaft und Internet aufgerufen, sich mit ihren Ideen zu aktuellen Themen zu Wort zu melden. Da wird dann auch kurzerhand ein George W. Bush zum «Celebrity Blogger» erklärt. Zurzeit ist die Anmeldung bei AlwaysOn noch kostenlos, später will Perkins zumindest für Teilnehmer in den USA eine monatliche Abo-Gebühr von 4,95 Dollar(4,60 Euro) erheben.

Auch Unternehmen wie Terra Lycos, AOL und Google haben die «Blogosphäre» entdeckt und suchen dort nach neuen Verdienstmöglichkeiten. «Wir wollen das bisherige Untergrund-Phänomen zu den Massen tragen», sagt der Marketing-Chef von Terra Lycos, Charles Kilby. Der Internet-Service Tripod von Terry Lycos lädt seit einem Monat dazu ein, sich dort ein eigenes Online-Tagebuch einzurichten. Bei AOL wird im Laufe des Jahres ein ähnliches Angebot für die weltweit rund 35 Millionen Kunden erwartet.

Als Spezialist für riesige Such-Datenbanken und grosse Zahlen hat sich Google Mitte Februar gleich den grössten Anbieter der Blogger-Szene einverleibt: Bei blogger.com, betrieben von der Startup-Firma Pyra Labs in San Francisco, sind mehr als eine Million Mitglieder angemeldet, von denen 200.000 ein aktives Blog führen. Über die weiteren Pläne hat sich Google bisher nicht geäussert.

Die inhaltliche Spannbreite der Blogs ist so weit wie das Leben: Da tauschen sich Teenager über Pody-Piercing aus, Computer-Freaks widmen sich tiefen Einblicken in das Innerste der Motherboards, Berühmtheiten berichten für ihre Fans aus dem Alltag, und politische Aktivisten diskutieren über die Irak-Krise. Einige vergleichen den Reiz, der vom Lesen der Blogs ausgeht, mit Reality-TV.

Um ein eigenes Blog aufzusetzen, sind kaum technische Kenntnisse erforderlich. Die Software kümmert sich selbst um die richtige Anordnung der Einträge. Das Feedback von Lesern und Links zu anderen Blogs führen das Online-Tagebuch aus der Selbstbeschauung weg und machen es zum Kern einer Community.

«Zum Bloggen braucht man nur eine artikulierte Ansicht und etwas Ehrgeiz, ein sehr breites Publikum anzusprechen», sagt Todd Copilevitz, Leiter der Marketing-Firma Richards Interactive, die sich intensiv mit Blogger-Bewegung beschäftigt hat. Chris Cleveland, dessen Firma Dieselpoint die Such-Software für blogger.com bereitgestellt hat, sieht in den mannigfachen Meinungsäusserungen der Blogger sogar einen Art kollektiven Denkprozess am Werk.

Einige Anbieter haben eine Suchmaschine für Blogs eingerichtet, aber die Datenbank dahinter ist begrenzt. Daher erwarten Beobachter der Blogger-Szene, dass Google an einem umfassenden Blogger-Service arbeitet. Dann könnten die besten Blogs einfacher gefunden werden und sich zu einflussreichen Trendsettern entwickeln, die die öffentliche Meinung beeinflussen - eine Funktion, die bisher den Medien zukommt. «Wenn man diese Seiten lange genug liest, erkennt man Kreuzungen, an denen sich die Meinungsmacher versammeln», erklärt Copilevitz. «Das ist ein Phänomen, das noch nicht ganz auf dem Mainstream-Radar angekommen ist. In sechs Monaten wird das aber anders sein.»

http://www.alwayson-network.com/

http://blog.tripod.lycos.com/

http://www.blogger.com/

16
Mrz
2003

Rechtmässigkeit von Suchmaschinen ????

Verlinkereien und Konsequenzen

Klägerin ist eine große Würzburger Zeitungsverlagsgruppe, der zu einem bedeutenden Stuttgarter Verlagskonzern gehört. Beklagter ist der Betreiber der Suchmaschine NewsClub.

Im Zentrum des Rechtsstreits steht die Frage, ob es erlaubt ist, mittels herkömmlicher Internet-Links auf Zeitungsartikel zu verweisen, die zur öffentlichen Nutzung im Internet bereit stehen.

Der Betreiber des NewsClub, Christian Kohlschütter, verstoße durch das Verlinken von Nachrichten-Seiten gegen §87b UrhG. Durch die Verlinkung sei ein urheberrechtlich verbotener Eingriff in die Datenbank der Klägerin erfolgt.

Kohlschütter wurde von dem Verlagshaus zuerst am Landgericht Berlin verklagt. In dem Prozess gewann Kohlschütter. Das Urteil des LG Berlin vom 30.1.2001 ist rechtskräftig.

Die Klagepartei gab keine Ruhe. Sie zog vor das Landgericht München. Hier gewann die Klägerin. Kohlschütter ging in die Berufung.
...

http://www.newsclub.de/ und
http://www.newsclub.de/prozess/

DIMMER GEHTS NIMMER .... *kopfschüttel*

Die New Yor Times startet...

...mit dem "Iraq Journal". - In Multimedia und Flash .... Hier lang

Arbeitsbeginn Montag

Nach einer Woche Ferien/Urlaub ist es nicht weit her mit der Arbeits-Motivation,...

Ich weiss, dass man heute froh sein muss einen Job zu haben,....aber dennoch hab ich nicht allzu grosse Lust am Montag wieder zu "bügeln".

13
Mrz
2003

Dusse und au Dinne - Mändig - Zyschtig - Mittwuch

Määndig

Morgens natürlich ist es ein Fasnachtsmäntig für «dusse». Das haben alle schon nach dem Morgestraich geschmeckt. Das Traumwetter hat die Cliquen und Zigli auf der Strasse zurück gehalten bis fast zum Mittagessen.

Eine der letzten Grossformationen, die immer dann im Morgestraich-Goschdyym nach Hause marschiert, wenn die andern bereits im «Zugs-Gloon» einstehen, sind d Rumpler. Die Gruppe, welche erst am Mittwoch den Cortège bestreiten wird, besticht dieses Jahr nicht nur mit einem Super-Pfeiferharscht (o. k., o. k. die Ruesser können wir nicht beurteilen aber es klöpfelte auch nett), nein, d Rumpler machen heuer auch mit ihrem Sujet und einer Prachtlampe Furore: «dr Bletterdaig»! Es geht da um die Bank Sarasin, die mit Holland ihr Päckchen geschlossen hat:


«Es bletteret, es bletteret ych find das scho dr Hammer
dr Saresi leggt d Tulpe-n-aa und raucht jetzt Amschterdammer!»



12.10 Uhr ich mache mich in Richtung Steinenberg davon. 2 Rätz-Pfyffer jubeln mir mit einem wunderprächtigen Nunnefirzli entgegen. Sie wollen den Morgestraich einfach nicht loslassen, halten ihn fest am Zipfel dabei ist bald schon der Aapfiff zum Cortège.


Vor dem Casino machen sich d Stainlemer langsam bereit. Ihr Zug ist dramatisch, die Lampe bittergallig und der Panzerwagen bedrohlich da heiratet Sharon Arafat. Mit Zungenkuss e Draumhochzyt einerseits. Auf der andern Seite: s Oobemohl mit erschreckenden Gästen. Aber was sagen d Stainlemer zu ihrem Sujet:

"Liebsch Du d Fasnacht, liebsch Du s Lääbe
und findsch das Sujet nit dernääbe."


17.00 Uhr das erste, was ich nach dem Cortège sehe: eine Mail von einem Pfeifer der Alten Spale. Die Lampe, die wir im Laternenspannerli beschrieben hätten, sei nicht von der alten AGB, sondern von der alten Spale. Die würde sich nämlich mit den Rheinwellen, dem Durchbligg und der Glasfähre befassen.

Stimmt. Ihr Sujet ist die Glas-Nostalgie. Und ihre witzige Lampe zeigt uns den Neptung alias Lällekeenig in den Rheinwellen. Sorry Guys da fehlte einfach der Durchbligg meinerseits. Oder eben: Da war ich am falschen Ufer auf dem lätzen Boot. Tschuldigung.

18.30 Uhr noch immer ist es hell. Die Cliquen aber sind verstummt. Sie hocken vor ihren Tellern und lassen den Cortège Revue passieren. Jeder ist sich einig: ein unglaublicher Stress. Und schön wäre es, einmal frei herumziehen zu können.

Aber lasst euch hier sagen: Wenn Ihr den Cortège nicht mehr habt, vermisst ihr ihn. Fragt den Raphi Blechschmidt. Seit er das Comité-Hütchen schwenken muss, trauert er den Nachmittagen in der Clique nach. Und ganz abgesehen davon würden wir Zuschauer den Cortège vermissen. Denn nirgendwo bekommt man so einen breiten Überblick über die Entwicklung der Fasnacht wie an einem solchen Nachmittag. Jetzt werden alle Farbpaletten ausgebreitet. Jetzt spürt und schmeckt man, wo die Strömungen hinfliessen, wo die Pointen künftig hinzielen und wie der Witz sich ändert.

Fasnacht geht eben immer neue Wege als Spiegel der Zeit muss sie das. Denn Fasnacht kann und darf nicht stehen bleiben. Aber das merkt einer hinter der Larve kaum er spürt es erst, wenn er selber im Zuschauerhorscht steht. Deshalb Fasnacht ohne Cortège wäre wie Mimosen ohne Duft. Tragen wir also Sorge zu diesem Parfum.

22.00 Uhr nun sind die Cliquen voll im An- und Aufmarsch. Die Gugge geben ihren Sound dazu. Das alles vermischt sich zu einem wunderbaren Ganzen zwei verschiedene Kulturen, ein einziger Fasnachtskuchen. Wäre doch schön, wenn das auf der Welt mit den Menschen auch so ginge.

Immer mehr Promis treffen zu den 72 Basler Stunden ein aus Kaiserslautern ist René C. Jäggi mit seinem Vorstand hergefahren. Geniesst die Bängg. Und will noch ein paar Stunden Fasnachtsluft schnuppern.

Ballonfahrer Jacques Picard ist ebenfalls angeflogen: «Man braucht keinen Ballon, um hier abzuheben da schwebt einer ganz von selbst!» Bitte ein pic-artiges Kompliment an einen prächtigen Fasnachts-Mäntig.

Zyschdig

Im Heeli-Garten herrscht ein Betrieb wie in einer lauen Augustnacht alles sitzt draussen an den Tischen. D Fasnacht 2003 findet dusse statt. Zumindest jetzt noch solange es Petrus zulässt. Und wenn ers später schütten lässt. Egal. Uns kratzt das nicht. Nach dem Zyschtig ist eh alles gelaufen.

Die Blase an der Hinterferse blutet nun: ruggediguu, ruggediguu Blut ist im Schuh!

Ich humple wie die Senioren-Omi des Lamms herum und suche mir meine Grüppchen zusammen. Zyschtig ist nämlich der Tag der hunderttausend Einfälle. Ein Potpourri an Buebewitz und Gags.
Schon rattert mir ein ganzes Nest voll Duracel-Häschen entgegen. Aufgeregt zwirbeln sie herum und sinken dann in sich zusammen BATTERIE AUSGEBRANNT. Und dies so früh am Tag. Rasch wird die Ladung gewechselt schon hoppeln sie wieder.
Ja, wenn das so einfach wäre ...

11.30 Uhr es kübelt, kesselt, jubiliert und trillert nun an allen Ecken und Enden. Goldene Harlekine künden die Tambouren der Basler Zepf Ziri an, drei orange rasant wirbelnde Strassenwischer entpuppen sich zu griene Hind und vor dem Gambrinus macht es sich das Pfluderi Asyl urgemütlich.


Mit Böllerschuss und Kanone jagen nun d Popeyes um die Ecke, während eine Spitzen-Zyschtigs-Gruppe der Sans-Gêne-Pfeifer ein traumschönes Nunnefirzli ablässt. PIS-DIC heisst eine VKB-Trommelgruppe, die mit «Piss» die Pfeiferei meinen und Trommeln «dick» finden. Auch d Verderber hummeln trommeltechnisch perfekt an dieses Mal im Imker-Outfit. Und natürlich wie immer auf der Jagd nach Honigbienchen.


14.30 Uhr auf dem Münsterplatz stosse ich auf Silve Messerli und ihren Fasnachts-Bären. Letzterer ist ein Kenner der Materie, Schnitzelbänggler und grossartiger Redakteur für Fasnachts-Querschnitte. Dieses Jahr will ihn DRS 2 gleich drei Mal senden. Reinhören lohnt sich. «Du läufst so bananig krumm?», schüttelt Silve den Kopf. «Ich habe eine Blase, schmerzt scheusslich! «Nimm Blasentee!» grölt der Bär.

Wie gesagt: ein professioneller Witzbold?

15.00 Uhr im Adler herrscht Scheiaweia. D DSP-Ruesser verschmachten in ihren schwarzen Michael-Jackson-Perücken und gehen ein wie eine Jeans in der Kochwäsche.

«Was heisst eigentlich DSP?», wollen wir von ihnen wissen.
«D-rummle S-tatt P-fyffe!» brüllen sie. Und jagen mit Synkoben und Fünferrufen davon.

Auch d Utegässler stehen ein sie fusionieren mit einer Gugge. Und da passt eigentlich die Schunkelstimmung bestens schon heults im Tiefflieger-Absturzton aus den Adler-Lautsprechern: Schuubidubiduu my Frau gseht uss wie duu schubidubi daaa das haa-n-y schomool kaa?» Das Lied ist wunderbar aber leider: Schubidubidei mir sotte jetze hei!

16.00 Uhr mit Heimgehen ist gar nichts! Das Chaos auf der Mittleren Brücke ist perfekt KEIN DURCHBLICK, KEIN DURCHKOMMEN, SORRY, ABER Y GSEH NIT DUURE! Ich stecke schlimmer im Stau als vor dem Belchenbummel am Bündelidaag. Dabei wartet im Hotel mein Vetter Thommy. Er ist therapeutisch geschult und hat einen Arztkoffer für aufgeplatzte Blasen dabei. Schon drei Mal hat er mich übers Handy gesucht: «Wann kommst du, wir haben die Messer schon gewetzt. Man muss die Blase schneiden.»

Ich händele zurück: «Thommy ich stecke im Stau und nehme den Umweg über die Johanniterbrücke».

So komme ich endlich keuchend auf allen Vieren im «Drei Könige» an.
«Hier ist ein Pflästerli, du Weichei» das war der Vetter, der therapeutische. Ich pflastere und die Sache schmerzt wie vorher.
Innocent ruft mich vom Rigi an: «Ich finde die Pointen dieses Jahr aber sehr schwach, mein Lieber und diese Reime! Wenn ich da an Blasius denke?» Blasius? Pflaster drauf und durch ...

Mittwuch

06.00 Uhr Der Zyschtig war lang und hat dem Mittwoch die ersten Stunden gestohlen. Aber wann gibts schon wieder so eine Aloha-Fasnacht, an der man bis um zwei Uhr morgens unter dem Sternenhimmel vor der Beiz die Traumbilder eines Zyschtigs reinziehen kann?

Das kommt nur alle fünf Schaltjahre einmal vor.
UND DESHALB HABEN ALLE PROFITIERT. Und einen Teil des Mittwochs an den Zyschtig gegeben zeitkontotechnisch.

Jedenfalls hat der typische Zyschtigs-Sound, dieses Gemisch von sattem Gugge-Tamm-Tamm-Tamm und leisen Altfrangg-Tönen, von Mätzli-Wirbeln und Waggis-Sirenen nie mehr aufhören wollen.

Um 6 Uhr morgens sind noch immer die letzten Cliquen vor unserm Hotel vorbei marschiert und alles musikalisch lupenrein. Die Sommerwärme hat die Fasnächtler sämtliche Bier- und Weissweinfluten sofort wieder herausschwitzen lassen. Somit wurde es trotz viel Durst eine topfnüchterne Fasnacht zumindest was die Promille-Grenze betrifft.

09.00 Uhr gestern ist mir prompt einer im Schlüssel auf den Schwanz getreten. Das ist natürlich sprichwörtlich zu verstehen gemeint ist eigentlich: auf den schwarzen Talar meines Römer Priesters. Jedenfalls fuselte der Saum wie ein Putzlumpen nach unten. Und wischte auf dem Heimweg sämtliche Räppli auf.

Heute morgen nun muss Abhilfe geschaffen werden. Und da fällt mir Gille Thiriet ein, der seine Zyschtigs-Waggishosen auch mit einer Sicherheitsnadel geflickt hat. Deshalb suchen wir ebenfalls die Textil AG auf: «Ich brauche Sicherheitsnadeln mein Priestergewand hat effe. Der Saum steht auf Halbmast...» Die Verkäuferin schaut sich die Bescherung an. Dann holt sie ein Faadegnusch und ein Naaikörbli: «Ziehen Sie die Sache mal aus...».

Ich setze mich in den Unterhosen aufs Stühlchen, derweil der Priesterrock wieder Form annimmt. «So», sagt die Verkäuferin, «sie wollen doch einen Priester nicht in Sicherheitsnadeln herumgufen lassen...».

Die Priester haben diese Fasnacht ihr Fett zünftig abbekommen aber Priesterröcke stehen vermutlich immer noch höher im Kurs als Waggishosen...

10.00 Uhr? im «Drei Könige» steht jeden Morgen eine alte, kleine Frau in der Halle am Fenster. Sie schaut still auf den Rhein. Ihr violettes Haar ist zu 1000 Röllchen gedreht worden die dünnen Beinchen stecken in rabenschwarzen Leggings. Und über allem funkelt ein rotes T-Shirt mit «Schweizer Kreuz».

Die Dame heisst Daisy (wie sie mir beim ersten Frühstücks-Kaffee sofort verriet), kommt aus Sydney und ist nach 67 Jahren erstmals wieder in die Schweiz zurückgekommen: «Ich bin als junges Mädchen von Basel weg, dear. Unsere Familie hat am Rheinweg gewohnt aber irgendwie wurde mir hier die Luft zu eng. Überdies schmeckte man den Krieg. Also flog ich aus...».

Sie rührt in ihrem Kaffee: «Ganz entfliehen kannst du dieser Stadt aber nie ich bin wohl niemals zurückgekehrt. Aber ich habe jeden Tag den Rhein geschmeckt, und jedes Jahr zur Fasnachtszeit das Herzklopfen von tausend Trommeln im Ohr gehabt...» Sie steht auf. Geht wieder zum Fenster: «Bevor ich meine letzte Reise antrete, wollte ich das alles noch einmal sehen...»

Draussen zieht eben langsam die Fähre ans Grossbasler Ufer unter den Seidenhof. Sie spuckt einen Ueli aus der hängt sich den Kübel an. Und ruesst mit den «Dreiern» davon.

Die alte Frau geht vom Fenster weg: «Das wars dann wohl ? um 13.00 Uhr fliegt meine Maschine ab Frankfurt Mein Gepäck ist schwerer, als vor vier Tagen...» Sie lächelt: «Und mein Herz auch...»

12.00 Uhr ganz langsam bedeckt sich der Himmel. Erste Grauschleier verkünden Tristezza und Tränen.

Doch Fasnachts-Mittwoch ist immer eine Tonne Tristezza und drei Momente, bei dem es allen ums Heulen ist.

Noch bevor wir zum letzten Mal ins Zugsgoschdyym steigen, schmecken wir den Verlust, schmecken den Abschied 16 Stunden sind auf unserm Konto geblieben. 960 Minuten. Doch am Schluss geht alles schneller. Auch der Marsch zum Schlusspunkt.
Wie im Leben auch.

-minu

(Quelle: Basler Zeitung vom 11.-13.3.2003)

12
Mrz
2003

Noch 7 Stunden ...

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Basler Fasnacht 2003: Foto BoGaBa

... und dann wieder 362 Tage warten ....

11
Mrz
2003

Moorgestraich - Rückblick

02.00 Uhr
genug rumgewälzt! Vo Pfuus war eh keine Rede. Erstens sind mir die drei Pfund Schoko-Trüffel, welche mir die Chaisen der Exquisite als «EVENT-itis» und SPINN-itis-Gag an einen Frühlingsast geknöpft und in die Dachkammer des Drei Könige geschickt hatten, wie betonierter Kleister in meinem Ranzen gelegen. (Sälber tschuld, worum muesch au alli uffs Mool ynehoovere?!) Und zweitens war auf den Strassen ein Saulärm. Von «heimeliger, gespenstischer Morgestraich-Nacht» keine Rede mehr. Seit die Beizen ihre Tore auf den Vier-Uhr-Schlag hin offen halten, wird die sonst 362 Nächte dahindösende City zur schrillen Wumba-Wumba-Disco. Spätestens um ein Uhr morgens grölen sie das FCB-Lied und eine Stunde später die österreichische Nationalhymne. Na wunderbar! Als sie dann aber noch vor dem Spiegelhof mit dem Schunkellied «Am Rosenmontag bin ich geboooren» anfingen, da habe ich es keine Sekunde mehr auf meinem Kissen ausgehalten. Zusammen mit 10 000 Landschäftlern habe ich mich auf die Socken zum Morgestraich gemacht.

03.00 Uhr
es wäre kein Morgestraich, wenn wir nicht bei der Schifflände dem Wetterhäuschen die Reverenz erweisen würden. Der Hygrometer steht auf 66 «Feuchtigkeit» (mag sein, dass da noch die ersten Bierwolken der Übernächtigten zu Buche schlagen), das Thermometer steht bei piccolofingertechnischen idealen 7 Grad. Und das Barometer auf «schönes Wetter!».

LUFTSPRUNG!

Wenn das keine Mega-Meteo-Voraussichten für eine wunderschöne Morgestraich-Nacht sind ? do gumpt e jeede Basler. Und wie tönt es aus der Muttenzer Kurve doch so schön: wer nicht vor Freude gumpt, isch kai Fasnächtler! Nun ja, zumindest in etwa?

03.15 Uhr

d Glunggi tragen ihre Lampen vor den Märt. Noch sind die Laternen zappenduster ? aber bei der Alten Garde ahnt man wunderschöne Sandsteintöne. Und somit auch den Engel über dem Münster ? da entziffern wir dann auch:

Bevor's am Morgestraich duet hoorne
lueg d Lampe aa ? dasch vorne!

Genau das machen wir. Und bewundern den Glunggi-Stamm, der ein heikles Thema mit viel Fingerspitzengefühl angeht: urbi et paedophili. Auf der Laterne wird ein Kind im Regen stehen gelassen. Ein kleines Mädchen schaukelt auf einer Rytty ? über ihm droht der Schatten eines Kirchenmannes:

Was s Zölibat uns lehre duet:
Flaischesluscht, die isch nit guet
(doch derfsch dy nit an Froide laabe
gryffsch hungrig denn ze Mäss-Choorknaabe).


Da läufts einem kalt den Rücken herunter ? wie auch bei den Basler Dybli. An ihrer Stamm-Ladättere flattert ein schwarzer Trauerflor ? so wie es uns Meier III immer wieder in seinen Hüülgschichte beschrieben hat. Wir schauen himmelwärts. Und grüssen zu den Millionen Sternen, die da am Morgestraich-Himmel funkeln ? irgendwo ist einer neu aufgetaucht. Strahlender als die andern. Und einer, der die Eigenheiten der Fasnacht von höchster Stelle beschützen wird?

03.40 Uhr

Die Leute strömen über die Brücke ins Grossbasel. Ich ziehe (einmal mehr) gegen den Strom. Die Rheingasse ist fast wie ein Dorf. Still. Urgemütlich. Und fast menschenleer. Nur da und dort schaut jemand an einem Fenster, wie sich d Olymper aufstellen. Und der Laternenchef der jungen Garde stolz die Kerzen seiner Lampe anzündet. Einmal mehr müssen wir an Weihnachten denken ? Fasnacht ist immer ein paar Sekunden Weihnachten.


D Giftschnaigge lassen ihre USA-Lampe auch schon als perfektes Alibi in die Traumnacht leuchten, und bei den Runzlebiegern funkelt «Kunscht ? was sunscht!».


03.58 Uhr

Eisig klirrt das Blau der Schnurebegge in die sanfte Frühlingsnacht ? KALT, so lesen wir cool. Und dazu:

«Froog my jo nit wie?s mer goht
Y gseh vor lutter blau scho rot!»


Auch bei der Alten Garde der Schnurebegge herrscht «Yszyt» ? aber auch «höggschdi Zyt!». Schon dröhnt die Mikrofon-Stimme des Tambourmajors: «2 mool Morgestraich?!».

-minu in der Basler Zeitung vom 12.3.2003

D'Bängg 2003

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Fasnachts-Gligg im Räppli-Rääge. Foto: BoGaBa

Bei den Sujets bilden Strophen über den FCB und seine Erfolgsgeschichte einen Schwerpunkt, hingegen bot der Container-Engel über dem Münsterdach weit weniger Anlass zu fasnächtlichen Kommentaren als etwa bei den Cliquen. Im Übrigen ist die Sujets-Palette buntscheckig; farbige Tupfer liefern die Treibhaus-Fähre, von den Bundesräten hauptsächlich die Rätinnen, ferner liefern Tupfer sprachliche Seltsamkeiten und Seltsames aus Politik und Sport. Die Dichter verzichten überdies auf die Übernahme vom Begriffen aus dem zeitgenössischen Angeber-Slang, was laut Pisa-Studie noch nicht heisst, dass alle wirklich lesen können. Die Penetrante kommentieren das so:


Der glaini Fritzli sait, das Rächne duen i schwänze,
ich konzentrier mi nämmlig uf d Kärnkompetänze.
In der Bio mach i blau ? loss s Franzi sause
und fokussier d Aktivitete klar uff d Pause.


Mit der Bildung, mit der tun sich derzeit und vor allem in Basel viele Gebüldete schwer. D Stächmugge erklären:


Iir alli do inne uff dääne billige Plätz!
Iir fraied Eych scho uff unseri Zeedel wie lätz!
Fir die Fasnacht hämmer aber numme no e baar Zeedel drugge loo,
denn lut PISA-Studie können iir jo waas er läsed kuum verstoh.


Die Werbewirtschaft übt sich in sprachlichen Verrenkungen. D Gasladärne ist es aufgefallen:


Jä, die igrosäwärbig isch schon lang verby.
Dru sott das «M» jetz langsa wieder z dräffe sy.
e ka das «M» no bis a Donnschtig noonig gseh.
Äs isch z anchester an dä atch vo FCB.


Eine weitere reife Leistung der Werber erwähnt dr Fäärimaa:


Bim Turmbau zue Babel, das lehrt me fascht
zerscht,
hett schlussändlig e Sproochewirrwarr gherrscht.
Au bim Turmbau z Basel ? hört me klage,
s gäb Lüt, wo nur könne «Hermäss» sage.


Und passe-vite zeigen als Folge neue sprachschöpferische Möglichkeiten auf:


By dr Hermäss leen sie ooni Zwägg
aifach s gwohnti «bscht» ewägg.
Jetzt muess sich dr Pabscht mit dem Gedangge draage,
ass d Lyt statt: Oo Pabscht ? aifach «Opa» saage.


Die Lehrerschaft kämpft anscheinend mit dem Bildungseinfluss durch den erwähnten FCB, wenigstens stellen das d Fläädermyys fest:


Em Lehrer Brändli stinggts, s duet ihn total fruschtriere:
Was macht är numme falsch, ass d Schieler nyt kapiere?
Drei Hauptstedt haig är gfroggt im lychte Tescht vo geschter,
druff schrybbt die ganzi Glass: Basel, Turin und no Manchester.


Zur Klärung des Kompetenzen-Problems beim FCB zwischen Gönnerin Gigi Oeri und seinem Präsidenten trägt dr Banggomat kompetent bei:


Dr FCB kauft Gott und d Wält,
dr Owen und Beckham fir e Huffe Gäld!
Dr Zidane und Figo sotten au ko,
fir dr Hakan stürmt der Ronaldo!
Do maint d Oeri ? «e new team is born»
und em Edelmaa ? däm sage mers morn!


S Glettyse sieht sich in der Lage, vertrauliche Neuigkeiten zu verbreiten:


E jede duet sich tätowiere:
Eb Arm oder Buuch ? s duet nyt geniere.
Au dr Edelmaa hett aini, dä Blagöri,
uff sym Fudi stoht: Eigentum von Gigi Oeri!


Zur Bundespolitik: Alt Bundesrätin Ruth Dreifuss ist heute laut d Peperoni etwas irritiert:


Wo der Gunter van Hagen unscheniert
in aller Effentligkait Lyyche seziert,
maint s Ruthli Dreifuss lycht schoggiert: «Y haa das zwor bestritte,
aber schynbar isch mer das Gsundhaitswääse am Änd doch no entglitte.»


D Filzluus erinnert an die Emanzipation der Grossmütter und schlägt begeistert vor:


Mir hänn jetz z Bärn vom Lac Léman
im Bundesroot une Grand-Maman.
Die näggschte Wahle sinn nim wyt:
My Urgrossmuetter hätt no Zyt!


Der Bundesrat stattete ? noch mit Ruth Dreifuss ? der Expo einen Besuch ab. Das historische Ergebnis fassen d Peperoni wie folgt zusammen:


Der Bundesroot goht in copore
an d Expo: Är wott Fähne gseh.
So wyssi Gryz uff rotem Grund ? wo sotte ummehange,
s het ghaa, do sinn si gligglig gsi und sinn wieder haimegange.


Die Verschiffte beschreiben in einem etwas komplizierten Bank zum «Bluus im Bundeshuus» die erfolgreiche Tätigkeit von Vertretern der eidgenössischen Exekutive:


D Metzler isch en Änte.
Die klaut ys unserei Ränte.
Dr Schmid, dä sait kai Wort,
denn dä macht lieber Sport.
Es isch dr Bluus
im Bundeshuus.
Und kaine waiss
was macht dr Deiss?


D Stroossewischer, «wo dr Drägg ewägg wische» befassen sich noch weiter mit «unserer Bundes-Teenie-Schaabe» (Glettyse) und erachten sie noch für andere Aufgabe als geeignet:


Als die Expärtin z Bärn «für Ausdruck und Rhetorik»,
fylt sich d Frau Metzler unterschetzt und eenter voorig.
«Mit meiner Sprachbegabung streb? ich halt nach mee,
ich steig nach oben... aufs Dach als Wetterfee!»


Bei den Abstimmungen und Wahlen kann nur noch die Gewichtsklasse der Stimm- und Wahlzettel weiterhelfen. D Gasladärne strebt zur Spitze des allgemeinen Fortschritts:


Jetz duet me d Stimme anstatt zelle aifach
wääge.
Do het au s Bundesgricht in Lausanne nyt dergääge.
Drum deents in Zuekunft ame Sunntigzobe so:
Zwei Kilo «Nai» ? und ainezwanzig Kilo «Jo».


Bundesgericht ? Bundesgericht? Richtig, da war doch etwas. Nach der Einführung der Abstimmungs-Ergebnisse nach Gewicht beschreibt ?sGlettyse die Erfindung eines Verfahrens zur Vereinfachung der Rechtsprechung:


«Im Namen des Volkes!» sage Richter.
Hitte deent das vyl, vyl schlichter:
«Wenn Sie Ihre Tat nicht fest bereuen,
werd? ich zweimal auf Ihr Kepfli speuen!»


Hanslimaa sieht die Sache einfacher:


Sii, das macht mi denn scho verruggt,
wenn e Bundesrichter ummespuggt.
Doch s Luschtigen isch an däm Lausanner-
Drama,
näbscht alten Esle und Hiener ? hän sie jetz au none Lama!


Bei aller Wichtigkeit der Politik gilt es, die Wirtschaft nicht ausser Acht zu lassen. D Fläädermyys rechnen nach:


Z Davos bim WEF-Kongräss, do muess der Herr Vasella,
bressiert uffs WC go, ihn drugge vier Rivella.
Noch zwai Minüteli foots ihm scho afoo wohle,
är luegt uff d Uhr und dänggt: Fir das kann ych e Dausger hole.


Damit ist die Schnitzelbank-Übersicht bei der Chemie angekommen. Dr Fäärimaa vermittelt Chemieunterricht auch für das einfache Volk:


Natrium ? Zink ? Phosphat ? Sulfid ? Bromid ? Nitrat ? Acrylamid.
Verschtohsch du das nit, machts nütt, denn tröscht dy.
Uff Dütsch haisst das aifach: Brotwurscht mit Röschti.


Aber die Wirtschaft lieferte noch weitere Vorkommnisse, die zum Beispiel passe-vite der Erwähnung wert sind:


Ooben am Minschter ? uff ere Baudrääger-
Schiine
isch mer dr Ebner als Ängel erschiine.
Zerscht main i, dr hailig Gaischt haig en bsässe.
S hailig het gschtumme ? dr Räscht kasch vergässe.


Nach der Wirtschaft wird es Zeit, zum Sport überzugehen. S Gratz-Bürschtli beweist sein Erinnerungsvermögen:


Dr Simmi Ammann isch nachem Olympia-Siige,
zem Sportler des Jahres no uffgschtiige.
Und nach em Titel, Sportler des Jahres,
hersch nimme vyl ? so, das war es.


Dem lassen sich natürlich die sportlichen Erfolge von Baslern gegenüberstellen, wobei die Bezeichnung etwas weiter als üblich zu fassen ist (Mir Basler schutte nit sälber, mir leen schutte). Dr Schoofsuri sagts:


Dangg de baide vo Yakins, em Jimenez, Tschouga,
em Ergic, em Rossi und em Atuba,
dangg däne sinn mir in die Champions League koo.
Nur, giengts no dr SVP ? wär gar kain do!


D Zahnstocher ziehen dazu eine weitere Schlussfolgerung und wühlen dann in einer historischen Feststellung:


Sit s Tennisspiile dr Martina Hingis stinggi,
sinn mir als Schwyzer stolz uff die Alinggi.
Ass die dört gwinne könne mit däm fremde Huffe
denn s Boot isch voll und miesst nach Schwyzer Art versuffe!


Es gibt das schnelle Boot und das volle Boot und noch die Basler Fähre. Em Pierrot erscheint sie märchenhaft:


Im Dalbeloch sait stuunend s Cläri,
mi Ydrugg isch, vo däre Fähri,
wie wenn e Zwärg s Schneewittli doo
im Glassarg wurd dr Bach abloo.


Für d Gasladärne ist die Glasfähre ein Impulsprogramm zur Arbeitsbeschaffung:


Das isch d Frau Wänger, Mitti 70, und no zwäg.
Sie isch wie jede Dag uff ihrem Arbeitswäg.
Sie het en Arbet gfunde ? nid esone schwäri:
Sie goht go Fänschter butze uff der Dalbefähri.


Von der St.-Alban-Fähre ist beziehungsweise war der Container mit dem Dach-Engel zu bestaunen. D Syydiane haben eine Vision:


Als Ängeli uff Basel z ko, duet sich wirgglig lohne.
S Ängeli derf s Minschterdach gratis go bewohne.
Jetz bättet d Zanolari, s blyyb wirgglig nur bi aim.
Denn si gseht uff em Minschter scho en Asylantehaim.


Und von da ist es nicht weit zum Baslerischen und Allzubaslerischen, zum Beispiel beim Setzlig:


In Basel kasch im Nohverkehr jetz Zyt in Masse spare,
bi uns kasch mit dem Teschewe zem Flugplatz use fahre,
und wenn de denn dert usse bisch, no dien si dir verroote,
do hämmer nur no s Duty-Free, d Flugi stehn in Klote.


Dr Singvogel weiss von einem «Schreckmimpfeli»:


Elai im Drämmli bin y gsässe, doch am Spaledoor,
do styyge zwanzig Typen y (dasch doch kai Männerchor!)
mit Lädergilet, Ohreringli, Schmuddelhiet und mee,
am haiterhälle Noomidaag, und wie wenn nyt wär gscheh.
Vor Schregg wott ich das Tram verloo, doch isch es glaub schon z spoot,
denn gege tätowierti Brögge han ych doch kai Brot.
Si kömme grimmig uff mi zue, es wärde als wie mee.
Doch langsam wirds mer klar: Die wänn jo nur my Bylljee gseh.


Hanslimaa erzählt eine weitere Horrorgeschichte:


Y kenn e Frau, die isch wäg iire Falte und Ritze
zem Scheenhaits-Chirurg go d Runzle spritze.
Zahlt het sie zähdausigvierhundert Franggen und siibe,
jetzt isch s Hirni verschwunde, und d Runzle sinn bliibe.


Dr Fäärimaa begibt sich aufs Feld der Soziologie:


Sie lungeren umme, sie dien amme kiffe,
sie spraye an d Muure ? wenn si nit dra schiffe,
sie fahre im Tram mit de Fiess uff em Stuehl,
und scho isch es Zyt für in d Rekruteschuel.


Die Penetrante pflegen noch partnerschaftlich eine bevölkerungspolitische Sicht:


S Vreni z Ammel griegt e Buschi ? s wird bald sy.
Vor nün Monet isch au äs am Turnfescht gsi.
Und der Vater vo dem Baselbieter Turnfeschtgoof
haisst Köbi, Erich, Hampe ? oder Ziegelhof.

Basler Fasnacht 2003 - Zrugg in Bus(c)h

Ein kurzes Intermezzo "vo dr Gass" ...

Die Basler Fasnacht 2003 ist eine politische Fasnacht ,...

saddamburger310
Foto: JuM Basler Fasnacht 2003

Zrugg in Bus(c)h


Hiigrisse zwische Mickey Mouse und Macht
isch gschwind em Bresidänt sy Mainig gmacht:
«E Grieg im Irak wääri gar nit gspunne.
Hett nit my Babbe au scho aine gwunne?
Well, it?s my will, die weschtlig Wält z erleese
vom Evil und dr Aggse vo de Beese.»
Syt denne gheert me, s isch bigoscht makaber,
daag-dääglig fundamentalistischs Glaaber
vom GeeWee Bush mit Inbrunscht bresentiert,
dass es aim als wie meh an Ranze friert.
Es schyynt, s gilt fir dr Bush als elft Gebott:
«Dr Gueti griegt zletscht alles, was er wott.»
Und drum loot är, zem s Eel im Irak z griege,
als letschti Konsequänz no d Bomber fliege.
Derbyy isch s Bäch, wenn s Zivilischte butzt.
Denn grächt isch numme, was aim sälber nutzt.
So zaigt sich hitte aimool meh im Golf:
Der Mensch, der ist dem andern Menschen Wolf.
Lälli



Das isch dr Cowboy Bush, dr Sohn vom Alte,
wo G.W. het und G.W. haisst,
wo sich jo nur mit Zittere und Bschysse
und dangg em Wirtschaftsfilz sym Gäld
dä Job het kenne under e Naagel rysse
als Guru vo dr neye Wält.
Dr Bush isch nit dr hällscht. Doch s kunnt no schlimmer.
Die maischte in dr Neye Wält
(wo mir so uffejuuble) sinn no dimmer
und hänn nit gmerggt, wo s wirgglig schällt.
Si fiehre wie globali Bolizischte
sich alli mitenander uff.
Derbyy wäärs gscheyter, wenn si wurde mischte
bi sich dehaim in ihrem Buff.
Är ka sy Sauerey im Land nit leese,
drum konstruiert dr G.W. Bush
mit syyne Speezi zämme d «Aggs vom Beese»
und startet in e näggschte Pfusch.
Nooch Vietnam, vor Korea, will me jetze
die junge Lyt zem Landeswohl
in fäärne Noochen Oschte aabehetze,
in edle Gryzzug firs Petrool.
Dr Bresidänt dänggt an die neggschte Wahle
und loost uff niemerts und blybt stuur
bim Motto: Zrugg in Bus(c)h wie d Kannibale.
Das isch halt ebe syy Kultur.
Opti-Mischte



Nit jeden Ami isch e Frind.
Dailsch nit syy Mainig, bisch e Find.
S het d Bush-Regierig allem aa
au nit an alle Gfalle ghaa.
Ganz bsunders nit an dääne Frinde,
wo vo Europa ääne zinde.
Wär Frind und Find nit drenne kaa
kaa d Finger lyycht verbrenne draa.
Dr alt Bush het kai Schimmer ghaa,
dr Sohn isch fascht no schlimmer draa,
drumm zaigt denn mit dr Zyt s Brogramm:
E Nuss fallt halt nit wyt vom Stamm.
VKB

Trotz allem han y d Schotte lieber
als alli US-Waffeschieber.
Drum lehr y wäg däm Lumpepagg
statt Uncle Sam dr Duudelsagg.
Jungi Märtplatz


9
Mrz
2003

Weblogs Compendium

Immer wieder gut! :-)

http://www.lights.com/weblogs/

Mäählsuppe aufgesetzt ...

Basler Fastnacht - Mehlsuppe
Zutaten für 4 Personen:

Mehlsuppe200

* 100gr Mehl
* 1 EL Schweineschmalz oder ausgelassene Butter
* 1 Zwiebel fein gehackt
* 1 ltr Wasser
* 1 Kalbsfuss und Knochen
* Salz und Pfeffer
* 1 Fleischbrühwürfel
* 100 gr geriebener Käse

Zubereitung:
Mehl im Schweineschmalz oder in der Butter anrösten, bis das Mehl braun ist. Die feingehackte Zwiebel dazugeben, Wasser langsam beigeben, feste rühren, es darf keine Knollen bilden. Kalbsfuss und Knochen, Salz und Pfeffer beigeben. Fleischwürfel dazugeben und mindestens eine Stunde kochen lassen. Der Käse wird gerieben und separat dazu serviert.

Oder hier eine andere Version

Der Basler Volksmund sagt, die Mehlsuppe sei durch das viele Geschnadder zwischen der Köchin, den Mägden und den Hausburschen zu verdanken. Wie es in den Patriezierhäuser üblich war wurde jeden Tag eine dicke Mehleinbrenne, mit wenigst möglich Schmalz gemacht, aber ohne sie Farbe annehmen zu lassen. Diese wurde mit gerade soviel Wasser abgelöscht dass ein dicke kleisterartige Suppe entstand. Mit Salz und Pfeffer wurde auch keine Verschwendung betrieben, denn das waren dazumal sehr kostbare und teure Gewürze, und nicht für die minder Bediensteten gedacht. Diese Suppe wurde also um einen rechten Boden im Magen zu geben, vor dem nachfolgenden kärglichen Mal den Bediensteten ausgegeben.

Nun gut. Als eine Angestelltenköchin ( Die Herrschaftsköchin hatte eine eigene Küche oder Herd, sowie die Aufsicht über das gesamte Küchenpersonal) die Einbrenne machen sollte, gab es wie üblich wieder das obligate Geschnorre, und das Mehl wurde ihr ohne Aufsicht braun. Neues Mehl, ohne einen Grund zu nennen konnte sie nicht holen, doch hätte sie gesagt warum, wäre sie die Stelle los gewesen. Also röstete sie weiter und machte eine braune Mehlsuppe. Weil diese braune Suppe einen kräftigeren Geschmack hatte, war sie auch beliebter und fand sehr schnell Nachahmer. Das ist die niedere Geburt, der vielgerühmten Basler Mehlsuppe.

Aus: Das Kochbuch aus Basel (Verlag Wolfgang Hölker D - 44000 Münster/ Zürich)

5
Mrz
2003

John Perry Barlow

Aus einem Interview im C't 2003, Heft 5 von Stefan Krempl: "Versiegelt in Krypto-Flaschen" - John Perry Barlow über Urheberrecht, die Zukunft des Wissens und Zensur.

"Die industrielle Periode ist einfach nicht dazu imstande, die Informationsgesellschaft zu verstehen und zu erkennen, dass der Nationalstaat nicht die Souveränität über die virtuelle Sphäre hat. (....) Genauso verhält es sich im Zusammengehen der virtuellen Welt, des globalen mentalen Raums, mit der physikalischen Welt. Und bei den darauf basierenden Formen des Wirtschaftens und den ihnen unterliegenden Philosophien. Diese Unterschiede müssen beachtet werden. Andererseits könnte die physikalische Welt bestrebt sein, ihre gesamte Ökonomie und politische Philosophie auf die virtuelle Welt zu übertragen."

"Google - Top-Brand 2002"

Google named the 2002 brand of the year is trying to tone down its "generic" brand synonymity with Internet search, reports boston.internet.com. Google's intellectual property lawyers sent an official letter to Word Spy.com to reframe their definition of Google: "google (GOO.gul) v. To search for information on the Web, particularly by using the Google search engine; to search the Web for information related to a new or potential girlfriend or boyfriend.", reports boston.internet.com. Word Spy rephrased by adding on the trademark sign to Google; thus emphasizing that Google is a company not a verb.

Brandchannel.com: Google ranks first: 2002 brand of the year results (February 10, 2003): http://www.brandchannel.com/features_effect.asp?id=143
Boston internet.com site: http://boston.internet.com/
Wordspy.com: http://www.wordspy.com/
Wordspy.com revised definition of Google: http://www.wordspy.com/words/google.asp

4
Mrz
2003

Blogger + Google - F.A.Q.

Eineige Fragen zum Pyra-Kauf von Google werden auf der Blogger-Webseite beantwortet

Dave Barry starts Blogging

Pulizer-Preis-Gewinner Dave Barry hat laut Cyberjournalist.net einen Blog angefangen:

Pulitzer Prize-winning Miami Herald columnist Dave Barry has started a Weblog at davebarry.blogspot.com, packed with tidbits of Barry- esque humor such as, "SPORTSMANSHIP: The way it works is, if your team wins, you celebrate by wrecking stuff, and if your team loses, you celebrate by wrecking stuff." Barry thanked blogger Ken Layne for helping him get the blog up and running and wrote, "NOTE ABOUT THE TWO CUTE LITTLE DOGGIES OVER TO THE RIGHT THERE: Those were not put there by me. Those were put there by Ken Layne. I don't know how he did it, and I don't know how to make them go away. If I did, I'd put cute little doggies on his blog." (The doggies have since run away.)

A few blogs have been speculating as to whether it's the real live
columnist or just someone pretending to be him, but Dave Barry tells
CyberJournalist.net, "That is indeed me, and I started blogging
because of widespread public demand....


http://davebarry.blogspot.com/

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