Weblogs bieten Online-Publishing für jedermann
Weblogs bieten die Möglichkeit, sich im Internet wieder auf die Inhalte zu konzentrieren. Innerhalb weniger Tage wurden auf der neuen deutschsprachigen Plattform www.twoday.net mehr als 300 neue «Blogs» eröffnet. Ein Ansturm, der selbst die Initianten verblüffte.
Vor einigen Wochen wurde das Wort «Blog» von der American Dialect Society bei der Wahl zum Wort des Jahres 2002 zum «drittwichtigsten Wort» gewählt, nach «Weapons of Mass Destructions» und «to google», welches gleichzeitig auch zum «nützlichsten Wort» des Jahres 2002 gekürt wurde. Ein Zufall? Bei weitem nicht.
In Amerika haben sich Weblogs (Kurzform «Blogs» in Anlehnung an das Wort «Logbuch») längst zum Trend entwickelt. Diese einfache und vor allem praktisch «technikfreie» Art, sein eigenes Online-Journal (zu welchem Thema auch immer) zu editieren, fasziniert. Bereits in kürzester Zeit hat man seine eigene Seite im Internet abrufbar, ohne sich mit Web-Space, HTML, FTP oder anderem Fachbegriffen herumplagen zu müssen. Online-Publishing für jedermann quasi.
Die Dienste, die für den Betrieb eines Weblogs benötigt werden, lassen sich besonders einfach handhaben, hinzu kommt, dass sie wenig oder gar nichts kosten.
Inhalte im Vordergrund
Inhalte stehen beim Bloggen im Vordergrund. In einem Weblog der Twoday-Community finden wir eine sehr persönliche Definition einer «Bloggerin»: «Menschen werden zum Nachdenken und vor allem zum Mitteilen angeregt und dazu andere Meinungen und Menschen, andere Leben kennen zu lernen. Vielleicht nimmt es einigen ihr Scheuklappendenken. Vielleicht kann es tatsächlich ein Mehr an Miteinander schaffen.» Ein frommer Wunsch, und doch könnte was Wahres dran sein, betrachtet man auch potenzielle «andere Anwendungsgebiete» wie Kommunikations-Tools für Firmen (z. B. als Qualitätskontrolle) oder E-Learning-Applikationen, E-Business, usw. Keine Frage, dieses Tool birgt Potential für ganz andere Nutzungsgebiete als «nur» für mehr oder weniger private Notizen.
«Blogger» wird geboren
Begonnen hatte alles 1999, als einige Studenten eine Software entwickelten, um besser gemeinsam an Projekten arbeiten zu können. Diese Software wurde Blogger getauft und im Internet veröffentlicht. 2002 zählt Blogger.com zu den grössten Weblog-Anbietern mit nahezu 200 000 Usern, Tendenz steigend.
Am 5. Februar nahm nun in Österreich das deutschsprachige Weblog-Service www.twoday.net der Firma «Knallgrau gmbh» in Wien den Beta-Betrieb auf. Gedacht war diese Zeit als Aufwärmphase, um letzte Bugs auszumerzen und das System auch unter Belastung zu setzen. «Wir wurden förmlich überrannt», erzählt Dieter Rappold, Director Marketing & Sales der Knallgrau gmbh, «innerhalb von fünf Tagen seit dem Launch wurden bei uns mehr als 300 Weblogs angemeldet und über 1400 Storys gepostet. Das hat uns ehrlich gesagt selbst überrascht.»
Ein furioser Start mit einem Tagesdurchschnitt von rund 30 neu eröffneten Weblogs und mehr als 160 geposteten Storys pro Tag. Immer mehr Menschen begnügen sich im Netz nicht mehr nur mit Lesen, sie möchten selbst aktiv werden, selbst ein Weblog führen. Und, im Gegensatz zu Journalisten, sollen Blogger subjektiv sein.
Vorbild «Antville»
twoday.net baut auf antville.org, einer Open-Source-Software auf, ist quasi ein «Klon». Twoday.net ermöglicht das Layout der Seite nach den eigenen Vorstellungen zu verändern und auch Bilder und Dateien auf einen Server hochzuladen. Eine Kommentarfunktion kann nach Belieben aktiviert werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, persönliche Einstellungen in den Style-Sheets vorzunehmen. Der eigenen Kreativität sind in diesem Sinne keine Grenzen gesetzt.
Bloggen in der Community
Bei twoday.net schliesst man sich mit seinem Blog gleich einer Blog-Community an, ein Vorteil für jene Blogger, die auf Reaktionen und Vernetzung setzen. «Jean Baudrillard forderte 1974, das Monopol der Rede zu brechen...», und zwar nicht, um «jedem Einzelnen das Wort zu erteilen, sondern damit die Rede ausgetauscht, gegeben und zurückgegeben werden kann, wie manchmal der Blick oder ein Lächeln...» Genau dies ist die Basis von Weblog-Communitys. Ein in eine Community eingebundenes Weblog findet vom ersten Tag an mehr Konsumenten und somit mehr Interaktion», weiss Alexander Ostleitner, Community-Experte von Knallgrau.
Kostenpflicht oder nicht?
Wer beispielsweise bei Antville einschlägige Erfahrung vorzuweisen hat, kennt sicherlich das Problem der überlasteten Server. Um diesem Übel auszuweichen, haben bereits in den ersten Tagen zahlreiche Antville-Bewohner ihren virtuellen Wohnsitz nach twoday.net verlegt.
Die «Miete», die der Kunde bei twoday für sein «Blog» bezahlt, hält sich durchaus in Grenzen: «Klassische Medien werden durch Werbung finanziert, im Internet ist das hingegen nur störend. 5 Euro, die das Weblog pro Monat kostet, entspricht einem kargen Mahl bei McDonald?s ? wir ermöglichen dadurch den professionellen Betrieb und die nutzenstiftende Weiterentwicklung des Service», erläutert Rappold.
«Nur professionelle, kostenpflichtige Services können das Phänomen Weblogs dem Massmarkt erschliessen. Wir wollen Blogs für jedermann(-frau).»
Copyright 2003 - JuM - Basler Zeitung
Vor einigen Wochen wurde das Wort «Blog» von der American Dialect Society bei der Wahl zum Wort des Jahres 2002 zum «drittwichtigsten Wort» gewählt, nach «Weapons of Mass Destructions» und «to google», welches gleichzeitig auch zum «nützlichsten Wort» des Jahres 2002 gekürt wurde. Ein Zufall? Bei weitem nicht.
In Amerika haben sich Weblogs (Kurzform «Blogs» in Anlehnung an das Wort «Logbuch») längst zum Trend entwickelt. Diese einfache und vor allem praktisch «technikfreie» Art, sein eigenes Online-Journal (zu welchem Thema auch immer) zu editieren, fasziniert. Bereits in kürzester Zeit hat man seine eigene Seite im Internet abrufbar, ohne sich mit Web-Space, HTML, FTP oder anderem Fachbegriffen herumplagen zu müssen. Online-Publishing für jedermann quasi.
Die Dienste, die für den Betrieb eines Weblogs benötigt werden, lassen sich besonders einfach handhaben, hinzu kommt, dass sie wenig oder gar nichts kosten.
Inhalte im Vordergrund
Inhalte stehen beim Bloggen im Vordergrund. In einem Weblog der Twoday-Community finden wir eine sehr persönliche Definition einer «Bloggerin»: «Menschen werden zum Nachdenken und vor allem zum Mitteilen angeregt und dazu andere Meinungen und Menschen, andere Leben kennen zu lernen. Vielleicht nimmt es einigen ihr Scheuklappendenken. Vielleicht kann es tatsächlich ein Mehr an Miteinander schaffen.» Ein frommer Wunsch, und doch könnte was Wahres dran sein, betrachtet man auch potenzielle «andere Anwendungsgebiete» wie Kommunikations-Tools für Firmen (z. B. als Qualitätskontrolle) oder E-Learning-Applikationen, E-Business, usw. Keine Frage, dieses Tool birgt Potential für ganz andere Nutzungsgebiete als «nur» für mehr oder weniger private Notizen.
«Blogger» wird geboren
Begonnen hatte alles 1999, als einige Studenten eine Software entwickelten, um besser gemeinsam an Projekten arbeiten zu können. Diese Software wurde Blogger getauft und im Internet veröffentlicht. 2002 zählt Blogger.com zu den grössten Weblog-Anbietern mit nahezu 200 000 Usern, Tendenz steigend.
Am 5. Februar nahm nun in Österreich das deutschsprachige Weblog-Service www.twoday.net der Firma «Knallgrau gmbh» in Wien den Beta-Betrieb auf. Gedacht war diese Zeit als Aufwärmphase, um letzte Bugs auszumerzen und das System auch unter Belastung zu setzen. «Wir wurden förmlich überrannt», erzählt Dieter Rappold, Director Marketing & Sales der Knallgrau gmbh, «innerhalb von fünf Tagen seit dem Launch wurden bei uns mehr als 300 Weblogs angemeldet und über 1400 Storys gepostet. Das hat uns ehrlich gesagt selbst überrascht.»
Ein furioser Start mit einem Tagesdurchschnitt von rund 30 neu eröffneten Weblogs und mehr als 160 geposteten Storys pro Tag. Immer mehr Menschen begnügen sich im Netz nicht mehr nur mit Lesen, sie möchten selbst aktiv werden, selbst ein Weblog führen. Und, im Gegensatz zu Journalisten, sollen Blogger subjektiv sein.
Vorbild «Antville»
twoday.net baut auf antville.org, einer Open-Source-Software auf, ist quasi ein «Klon». Twoday.net ermöglicht das Layout der Seite nach den eigenen Vorstellungen zu verändern und auch Bilder und Dateien auf einen Server hochzuladen. Eine Kommentarfunktion kann nach Belieben aktiviert werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, persönliche Einstellungen in den Style-Sheets vorzunehmen. Der eigenen Kreativität sind in diesem Sinne keine Grenzen gesetzt.
Bloggen in der Community
Bei twoday.net schliesst man sich mit seinem Blog gleich einer Blog-Community an, ein Vorteil für jene Blogger, die auf Reaktionen und Vernetzung setzen. «Jean Baudrillard forderte 1974, das Monopol der Rede zu brechen...», und zwar nicht, um «jedem Einzelnen das Wort zu erteilen, sondern damit die Rede ausgetauscht, gegeben und zurückgegeben werden kann, wie manchmal der Blick oder ein Lächeln...» Genau dies ist die Basis von Weblog-Communitys. Ein in eine Community eingebundenes Weblog findet vom ersten Tag an mehr Konsumenten und somit mehr Interaktion», weiss Alexander Ostleitner, Community-Experte von Knallgrau.
Kostenpflicht oder nicht?
Wer beispielsweise bei Antville einschlägige Erfahrung vorzuweisen hat, kennt sicherlich das Problem der überlasteten Server. Um diesem Übel auszuweichen, haben bereits in den ersten Tagen zahlreiche Antville-Bewohner ihren virtuellen Wohnsitz nach twoday.net verlegt.
Die «Miete», die der Kunde bei twoday für sein «Blog» bezahlt, hält sich durchaus in Grenzen: «Klassische Medien werden durch Werbung finanziert, im Internet ist das hingegen nur störend. 5 Euro, die das Weblog pro Monat kostet, entspricht einem kargen Mahl bei McDonald?s ? wir ermöglichen dadurch den professionellen Betrieb und die nutzenstiftende Weiterentwicklung des Service», erläutert Rappold.
«Nur professionelle, kostenpflichtige Services können das Phänomen Weblogs dem Massmarkt erschliessen. Wir wollen Blogs für jedermann(-frau).»
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Cyberwriter - 14. Feb, 01:33 - Presse
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