Der Nobelpreis in Literatur des Jahres 2003 wird dem südafrikanischen Schriftsteller John Maxwell Coetzee verliehen
„der in zahlreichen Verkleidungen die überrumpelnde Teilhabe des Außenseitertums darstellt“.
J.M. Coetzees Romane zeichnen sich durch verschlagene Komposition, verdichteten Dialog und analytische Brillanz aus. Aber er ist gleichzeitig ein gewissenhafter Zweifler, schonungslos in seiner Kritik der grausamen Vernunft und der kosmetischen Moral der westlichen Zivilisation. Seine intellektuelle Ehrlichkeit zersetzt alle Grundlagen des Trostes und distanziert sich vom billigen Theater der Reue und des Bekenntnisses. Auch wenn seine eigene Überzeugung durchscheint wie in der Verteidigung der Rechte der Tiere, so erhellt er eher die Voraussetzungen dieser Überzeugung, als daß er für sie argumentiert.
http://www.nobel.se/literature/laureates/2003/press-d.html (Pressemitteilung Svenska Akademien)
http://www.nobel.se/literature/laureates/2003/coetzee-bibl-d.html (Bio J.M. Coetzees)