Bachmann und die baz: Journalistisch kontra Opportunistisch?
onlinereports.ch über baz-Chefredaktor Ivo Bachmann der gemmäss Peter Knechtli das Medien-Bewusstsein einer ganzen Region korrigieren muss. Eine Bilanz nach rund 100 Tagen "neue.baz":
Dem neuen Chef und Buhmann Bachmann bleibt keine grosse Chance, sondern die letzte: Er muss in der Region Basel nicht nur den Journalismus neu erfinden, sondern vor allem das, was sein Publikum bisher darunter verstand. Er darf das Bildungsbürgertum nicht verlieren und muss gleichzeitig kurzfuttersüchtige Jungleser und Nachwuchs-Abonnenten hinzu gewinnen.
Wie er diesen Spagat bei schwindenden personellen und finanziellen Ressourcen vollbringen will, ist im Moment noch nicht absehbar: Die Zeitung, die die neue BaZ eigentlich sein will, ist sie längst noch nicht: Der Umbau wird Jahre dauern. Die Texte werden kürzer, die Bilder grösser und emotionaler, die Titel prägnanter, die Story-Ansätze Interesse weckend. Aber dieser Fortschritt allein garantiert noch längst nicht den Erfolg, so lange sich die Basler Gesellschaft den zweifelhaften Spass leistet, der noch fragilen Presse-Pflanze mit teils offener Feindschaft entgegen zu treten, nachdem sie schon für die Zeitung unter Platz nur ein "tssss" übrig hatte: Ivo Bachmann muss Parteien, Vereinen, Gesellschaften, Institutionen, Administrationen, Regierungs- und Grossräten beibringen, dass sich der neue BaZ-Journalismus nicht mehr um ihre publizistischen - und narzisstischen - Interessen dreht, sondern um den Bauchnabel der Redaktion.
Dies ist gar nicht ironisch gemeint: Durch die Rückführung der Bewertungs- und Gestaltungshoheit in die Ränge der Redaktion reisst sie eine ureigentliche Kernaufgabe wieder an sich, die Service an der Öffentlichkeit keineswegs ausschliesst, sondern ihn im Gegenteil erst wirklich möglich macht. Denn Jekami ist kein ernsthaftes publizistisches Konzept, und schon gar kein wirtschaftliches. Ivo Bachmann muss also nicht bloss die "Basler Zeitung" optisch und strukturell etwas aufpäppeln, sondern - weitaus mühsamer - den Anspruchs-Infarkt nachhaltig therapieren. Er muss den Basler Zeitungs-Lokaljournalismus neu erfinden.
Bei onlinereports weiterlesen: Therapeut des Anspruchs-Infarkts (von Peter Knechtli - onlinereports.ch )
Irgendwie kommt einem da glatt die Analyse des Exil-Baslers auf dem Weblog medienspiegel.ch wieder in den Sinn. Eine Analyse, die ironischer Weise auch Ivo Bachmann in seinem heutigen baz.direkt erwähnt. [Via www.medienspiegel.ch]
Dem neuen Chef und Buhmann Bachmann bleibt keine grosse Chance, sondern die letzte: Er muss in der Region Basel nicht nur den Journalismus neu erfinden, sondern vor allem das, was sein Publikum bisher darunter verstand. Er darf das Bildungsbürgertum nicht verlieren und muss gleichzeitig kurzfuttersüchtige Jungleser und Nachwuchs-Abonnenten hinzu gewinnen.
Wie er diesen Spagat bei schwindenden personellen und finanziellen Ressourcen vollbringen will, ist im Moment noch nicht absehbar: Die Zeitung, die die neue BaZ eigentlich sein will, ist sie längst noch nicht: Der Umbau wird Jahre dauern. Die Texte werden kürzer, die Bilder grösser und emotionaler, die Titel prägnanter, die Story-Ansätze Interesse weckend. Aber dieser Fortschritt allein garantiert noch längst nicht den Erfolg, so lange sich die Basler Gesellschaft den zweifelhaften Spass leistet, der noch fragilen Presse-Pflanze mit teils offener Feindschaft entgegen zu treten, nachdem sie schon für die Zeitung unter Platz nur ein "tssss" übrig hatte: Ivo Bachmann muss Parteien, Vereinen, Gesellschaften, Institutionen, Administrationen, Regierungs- und Grossräten beibringen, dass sich der neue BaZ-Journalismus nicht mehr um ihre publizistischen - und narzisstischen - Interessen dreht, sondern um den Bauchnabel der Redaktion.
Dies ist gar nicht ironisch gemeint: Durch die Rückführung der Bewertungs- und Gestaltungshoheit in die Ränge der Redaktion reisst sie eine ureigentliche Kernaufgabe wieder an sich, die Service an der Öffentlichkeit keineswegs ausschliesst, sondern ihn im Gegenteil erst wirklich möglich macht. Denn Jekami ist kein ernsthaftes publizistisches Konzept, und schon gar kein wirtschaftliches. Ivo Bachmann muss also nicht bloss die "Basler Zeitung" optisch und strukturell etwas aufpäppeln, sondern - weitaus mühsamer - den Anspruchs-Infarkt nachhaltig therapieren. Er muss den Basler Zeitungs-Lokaljournalismus neu erfinden.
Bei onlinereports weiterlesen: Therapeut des Anspruchs-Infarkts (von Peter Knechtli - onlinereports.ch )
Irgendwie kommt einem da glatt die Analyse des Exil-Baslers auf dem Weblog medienspiegel.ch wieder in den Sinn. Eine Analyse, die ironischer Weise auch Ivo Bachmann in seinem heutigen baz.direkt erwähnt. [Via www.medienspiegel.ch]
Cyberwriter - 30. Nov, 12:06 - BaZ and the City
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