Erster Gedanke: Schon wieder einer, der über Weblogs schreiben will.... Viele Artikel sind klischeehaft und oberflächlich (und deshalb ein beliebtes Lästerthema in Weblogs). Die gängigen Zutaten: Vier bis fünf vermeintlich "allgemeine" Weblogs (von Männern), ein "Journalistenweblog" und dazu, gewissermaßen als Sahnehäubchen, ein Weblog einer Frau, die was "Nettes", "Hübsches" oder "Freches" schreibt.
Was bedeutet das Lesen anderer Blogs für Sie?
Unterhaltung und Information mit Diskussionsmöglichkeit. Auch der Kontakt zu anderen Bloggern, der dadurch entsteht, kann ein schöner Nebeneffekt sein, auch wenn er meist virtuell bleibt. (Ist manchmal auch besser so :o))
Stärken: Weblogs sind eine technisch einfache und schnelle Möglichkeit der Meinungsäußerung und sonstigen persönlichen Äußerung im Internet. (Daraus ergeben sich auch die Schwächen - auch Unsinn ist schnell ins Netz gestellt. Aber das kann man im Rahmen der freien Meinungsäußerung in Kauf nehmen. Man sollte das gelassener sehen als die Feuilletons, denen beim Stichwort "Online-Literatur" nicht selten der Kragen schwillt - da könnte ja jeder kommen und seine Dichtung ins Netz stellen, ohne die Ochsentour durch den Verlag.... Aber ich schweife ab.)
Oder wird die Kommunikation in Zukunft so ablaufen?
Welche Kommunikation? Persönliche Kontakte werden als Vertrauensbasis immer unersetzlich bleiben. Unternehmen geben ein Vermögen für Flugtickets aus, obwohl eine Videokonferenz meist billiger wäre. Auch ein Online-Flirt kann keinen Reality-Flirt ersetzen. Kommunikation ist viel mehr als die Übermittlung von Daten.
Natürlich sind Weblogs in mancher Hinsicht praktisch. Die virtuelle Hausmitteilung. Das Info-Board des Arbeitskreises, des Freundeskreises, der Mailingliste. Ansonsten sollte man nicht vergessen: Im Moment haben Milliarden Menschen nicht mal einen Internetzugang, und kaum jemand hat Interesse dran, Menschen mit wenig Geld dazu zu verhelfen.
Wird es ev. den Journalismus ersetzen?
Natürlich nicht. Daß Weblogs den Journalismus ersetzen werden, wunschträumen ein paar altkluge Jungs unter den Bloggern, die sich selbst zu wichtig nehmen und jeden Artikel über Weblogs (Titel womöglich: "Jeder sein eigener Chefredakteur") wie einen Siegerpokal für "ihr" Medium entgegennehmen. Dennoch, Weblog-Software kann journalistisch verwendet werden und wird sie ja auch schon. Alternative Medien (ebenso Bürgerinitiativen) arbeiten noch zu wenig damit - dabei würde sich ein Weblog gerade dann anbieten, wenn man wenig Geld für die Publikation übrig hat, zumindest als Ergänzung zum Printmedium. Außerdem gibt es gute Themen-Weblogs, teilweise von Fachleuten, die interessante und aktuelle Informationen bieten.
Weblogs haben i.d.R. gemeinsam, daß sie mit Weblog-Software erstellt werden, die meisten sind unabhängig; nicht mehr und nicht weniger. Es kommt darauf an, was man draus macht.
Herzlichen Dank für den Kommentar :-) Er hat meiner Meinung nach ganz wichtige Punkte hervorgehoben. (Und das meine ich durchaus auch im Bezug auf die journalistische Berichterstattung punkto Web-Logs)
Sie haben absolut recht. Und um das zu vermeiden habe ich genau diesen Weg der Recherche gewählt. (einen Teil der Recherche).
Danke für den Input
CyberWriter
PS: Ich kann Sie beruhigen. Von "einer, der ....will" kann keine Rede sein. Ich bin eine Frau! ;-)
Falls ein Business-Weblog gefragt sein sollte: Martin Roell schreibt recht uneitel - da gibt es nämlich auch ganz andere :o) http://www.roell.net/weblog/
Antville läuft übrigens bald wieder besser - der neue Server ist schon bestellt (siehe http://project.antville.org/ ). Also lassen Sie sich nicht hindern, ggf. ein interessantes Antville-Weblog zu erwähnen :-)
Warum haben Sie ein (oder mehrere) Blog(s) angefangen?
Ich blogge seit zwei Jahren. Erst nur für mich, dann später auch für die Öffentlichkeit. Es war ein lustiger Gedanke, meine Emotionen nach draussen zu tragen, und ja, ein wenig "Rampensau-Denken" gehört da auch zu. Während des Schreibens in den letzten Monaten, habe ich festgestellt, dass es schwer geworden ist, zwei unterschiedliche Konzepte in einem Blog zusammen zufassen. Daher jetzt mal der Versuch mit zwei Blogs.
Was bedeutet das Schreiben für Sie?
Leben. Ohne das Schreiben, wäre ich schon längst wahnsinnig geworden. Es ist ein emotionales Ventil, die Nabelschnur zur Seele, der Anker nach draussen.
Was bedeutet das Lesen anderer Blogs für Sie?
Kommt darauf an, welches man liest. Manche liest man aus reinem Spaß. Manche um einen Menschen kennen zu lernen, manche, um sich zu ärgern :-)
Was macht die Eigenart/Faszination genau dieses Mediums aus? (und nicht eines "Papier-Tagebuchs")
Natürlich das öffentliche.
Sind Blogger Voyeure? Oder wird die Kommunikation in Zukunft so ablaufen?
Zwei Fragen, die nichts miteinander zu tun haben, und die falsch gestellt ist. Blogger sind Exhibitionisten. Voyeure sind die Leser.
Wird es ev. den Journalismus ersetzen? /User-Community versus "Alte" Medien? / Wie sieht es dann mit Medienkompetenz der User aus?
Nein, sicher nicht. Versuche, eine News-Community über User aufzumachen, gab es viele. Alle gescheitert. Udn die Medienkompentenz der User ist meist so erschreckend schlecht, dass sie erst gar nicht vorhanden ist. Journalimus bedeutet nicht, abgeschriebenes Wissen zusammen zu fassen, sondern Wissen zu erlangen, aufzudecken.... etc.
Welche Vorteile könnten z.B. Firmen oder politische Parteien von einem Weblog haben? (...und warum haben sie nicht schon lange eines :-))
Versteh die Frage nicht.
Wo sehen Sie die Stärken , wo Schwächen dieses Mediums?
Man darf niemals den Fehler machen, dass man denkt, dieses Medium hätte irgendeine Macht.
Vielen Dank für das Beantworten der Fragen :-) Eine interessante Perspektive, das mit den 2 Blogs.
Zur Voyeurismus-Frage. Die kann natürlich auch umgekehrt gesehen werden. Ob es sich jetzt um exhibitionistische Voyeure oder voyeuristische Eshibitionisten handelt ...
Zu zweitletzten Frage: "Vorteile für Firmen, pol. Parteien..."
Ich dachte da an alternative Anwendungsgebiete eines Weblog-Tools als die "exhibitionistischen" bsp. für Firmen (z.B. als Qualitätskontrolle) oder e-Learning-Applikationen, u.s.w. Ich bin der Meinung, dass man dieses Tool für ganz "andere Nutzungsgebiete verwenden kann, als "nur" für mehr oder weniger private Notitzen. (Das wird auch schon fleissig gemacht ,....)
Gute Konzepte sind hier gefragt und vor allen Menschen, die dieser vielseitig einsetzbaren Technologie die entsprechenden Inhalte einhauchen können,.....dennn, klar die Technik ist wertneutral. ..oder doch nicht?
Joseph Weizenbaum sagte einmal: "Computer sind wie alle Instrumente nicht wertfrei, sondern erben ihre Werte von der Gesellschaft in der sie eingebettet sind."
Meine Antworten
Was bedeutet das Lesen anderer Blogs für Sie?
Unterhaltung und Information mit Diskussionsmöglichkeit. Auch der Kontakt zu anderen Bloggern, der dadurch entsteht, kann ein schöner Nebeneffekt sein, auch wenn er meist virtuell bleibt. (Ist manchmal auch besser so :o))
Stärken: Weblogs sind eine technisch einfache und schnelle Möglichkeit der Meinungsäußerung und sonstigen persönlichen Äußerung im Internet. (Daraus ergeben sich auch die Schwächen - auch Unsinn ist schnell ins Netz gestellt. Aber das kann man im Rahmen der freien Meinungsäußerung in Kauf nehmen. Man sollte das gelassener sehen als die Feuilletons, denen beim Stichwort "Online-Literatur" nicht selten der Kragen schwillt - da könnte ja jeder kommen und seine Dichtung ins Netz stellen, ohne die Ochsentour durch den Verlag.... Aber ich schweife ab.)
Oder wird die Kommunikation in Zukunft so ablaufen?
Welche Kommunikation? Persönliche Kontakte werden als Vertrauensbasis immer unersetzlich bleiben. Unternehmen geben ein Vermögen für Flugtickets aus, obwohl eine Videokonferenz meist billiger wäre. Auch ein Online-Flirt kann keinen Reality-Flirt ersetzen. Kommunikation ist viel mehr als die Übermittlung von Daten.
Natürlich sind Weblogs in mancher Hinsicht praktisch. Die virtuelle Hausmitteilung. Das Info-Board des Arbeitskreises, des Freundeskreises, der Mailingliste. Ansonsten sollte man nicht vergessen: Im Moment haben Milliarden Menschen nicht mal einen Internetzugang, und kaum jemand hat Interesse dran, Menschen mit wenig Geld dazu zu verhelfen.
Wird es ev. den Journalismus ersetzen?
Natürlich nicht. Daß Weblogs den Journalismus ersetzen werden, wunschträumen ein paar altkluge Jungs unter den Bloggern, die sich selbst zu wichtig nehmen und jeden Artikel über Weblogs (Titel womöglich: "Jeder sein eigener Chefredakteur") wie einen Siegerpokal für "ihr" Medium entgegennehmen. Dennoch, Weblog-Software kann journalistisch verwendet werden und wird sie ja auch schon. Alternative Medien (ebenso Bürgerinitiativen) arbeiten noch zu wenig damit - dabei würde sich ein Weblog gerade dann anbieten, wenn man wenig Geld für die Publikation übrig hat, zumindest als Ergänzung zum Printmedium. Außerdem gibt es gute Themen-Weblogs, teilweise von Fachleuten, die interessante und aktuelle Informationen bieten.
Weblogs haben i.d.R. gemeinsam, daß sie mit Weblog-Software erstellt werden, die meisten sind unabhängig; nicht mehr und nicht weniger. Es kommt darauf an, was man draus macht.
liebe Irene
Sie haben absolut recht. Und um das zu vermeiden habe ich genau diesen Weg der Recherche gewählt. (einen Teil der Recherche).
Danke für den Input
CyberWriter
PS: Ich kann Sie beruhigen. Von "einer, der ....will" kann keine Rede sein. Ich bin eine Frau! ;-)
Hallo nochmal,
http://www.ankegroener.de/
Schwerpunkt Kino und Persönliches
http://www.der-zirbel.de/
eines der ältesten Weblogs von Ulrike Stehling - Persönliches, Kultur, Frauen und mehr
http://radio.weblogs.com/0109045/
Kunstspaziergänge in Berlin und Umgebung
Falls ein Business-Weblog gefragt sein sollte: Martin Roell schreibt recht uneitel - da gibt es nämlich auch ganz andere :o)
http://www.roell.net/weblog/
Antville läuft übrigens bald wieder besser - der neue Server ist schon bestellt (siehe http://project.antville.org/ ). Also lassen Sie sich nicht hindern, ggf. ein interessantes Antville-Weblog zu erwähnen :-)
Ich blogge seit zwei Jahren. Erst nur für mich, dann später auch für die Öffentlichkeit. Es war ein lustiger Gedanke, meine Emotionen nach draussen zu tragen, und ja, ein wenig "Rampensau-Denken" gehört da auch zu. Während des Schreibens in den letzten Monaten, habe ich festgestellt, dass es schwer geworden ist, zwei unterschiedliche Konzepte in einem Blog zusammen zufassen. Daher jetzt mal der Versuch mit zwei Blogs.
Was bedeutet das Schreiben für Sie?
Leben. Ohne das Schreiben, wäre ich schon längst wahnsinnig geworden. Es ist ein emotionales Ventil, die Nabelschnur zur Seele, der Anker nach draussen.
Was bedeutet das Lesen anderer Blogs für Sie?
Kommt darauf an, welches man liest. Manche liest man aus reinem Spaß. Manche um einen Menschen kennen zu lernen, manche, um sich zu ärgern :-)
Was macht die Eigenart/Faszination genau dieses Mediums aus? (und nicht eines "Papier-Tagebuchs")
Natürlich das öffentliche.
Sind Blogger Voyeure? Oder wird die Kommunikation in Zukunft so ablaufen?
Zwei Fragen, die nichts miteinander zu tun haben, und die falsch gestellt ist. Blogger sind Exhibitionisten. Voyeure sind die Leser.
Wird es ev. den Journalismus ersetzen? /User-Community versus "Alte" Medien? / Wie sieht es dann mit Medienkompetenz der User aus?
Nein, sicher nicht. Versuche, eine News-Community über User aufzumachen, gab es viele. Alle gescheitert. Udn die Medienkompentenz der User ist meist so erschreckend schlecht, dass sie erst gar nicht vorhanden ist. Journalimus bedeutet nicht, abgeschriebenes Wissen zusammen zu fassen, sondern Wissen zu erlangen, aufzudecken.... etc.
Welche Vorteile könnten z.B. Firmen oder politische Parteien von einem Weblog haben? (...und warum haben sie nicht schon lange eines :-))
Versteh die Frage nicht.
Wo sehen Sie die Stärken , wo Schwächen dieses Mediums?
Man darf niemals den Fehler machen, dass man denkt, dieses Medium hätte irgendeine Macht.
Bi-Blogg-ität
Zur Voyeurismus-Frage. Die kann natürlich auch umgekehrt gesehen werden. Ob es sich jetzt um exhibitionistische Voyeure oder voyeuristische Eshibitionisten handelt ...
Zu zweitletzten Frage: "Vorteile für Firmen, pol. Parteien..."
Ich dachte da an alternative Anwendungsgebiete eines Weblog-Tools als die "exhibitionistischen" bsp. für Firmen (z.B. als Qualitätskontrolle) oder e-Learning-Applikationen, u.s.w. Ich bin der Meinung, dass man dieses Tool für ganz "andere Nutzungsgebiete verwenden kann, als "nur" für mehr oder weniger private Notitzen. (Das wird auch schon fleissig gemacht ,....)
Gute Konzepte sind hier gefragt und vor allen Menschen, die dieser vielseitig einsetzbaren Technologie die entsprechenden Inhalte einhauchen können,.....dennn, klar die Technik ist wertneutral. ..oder doch nicht?
Joseph Weizenbaum sagte einmal: "Computer sind wie alle Instrumente nicht wertfrei, sondern erben ihre Werte von der Gesellschaft in der sie eingebettet sind."